Somatoforme Störung
Somatoforme Störungen äußern sich durch anhaltende körperliche Beschwerden, für die keine ausreichende medizinische Ursache gefunden werden kann. Betroffene leiden unter Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, Atemnot oder Schwindel, ohne dass organische Erkrankungen als Auslöser diagnostiziert werden. Häufig treten zudem Muskelschwäche, Taubheitsgefühle, Müdigkeit und Erschöpfung auf.
Ein zentrales Merkmal der somatoformen Störung ist die übermäßige Sorge um körperliche Symptome. Betroffene richten ihre Aufmerksamkeit stark auf Körpersignale und suchen oft wiederholt ärztliche Untersuchungen auf, ohne zufriedenstellende Erklärungen zu erhalten. Dies führt nicht selten zu Verunsicherung, Frustration und der Angst, eine ernsthafte Erkrankung übersehen zu haben. Gleichzeitig können psychische Belastungen wie Stress, frühere Krankheitserfahrungen oder traumatische Erlebnisse die Beschwerden verstärken.
Durch das Vermeidungsverhalten aus Angst vor einer Verschlimmerung sowie anhaltende Anspannung und Muskelverspannungen wird der Alltag zunehmend beeinträchtigt. Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und eine reduzierte Lebensqualität sind häufige Folgen.
Die Behandlung somatoformer Störungen setzt vor allem auf psychotherapeutische Ansätze. Die kognitive Verhaltenstherapie hilft, den Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen und körperlichen Symptomen zu erkennen und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ergänzend können Achtsamkeitstraining und Entspannungsverfahren dazu beitragen, den Körper bewusster wahrzunehmen und Stressreaktionen zu reduzieren. Selbsthilfe-Strategien sowie die Unterstützung durch Gruppentherapie fördern einen gesunden Umgang mit den Beschwerden. Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie kann helfen, das Leben trotz der Symptome aktiv zu gestalten. Eine langfristige psychotherapeutische Begleitung ist besonders bei chronischem Verlauf sinnvoll, um den Umgang mit der Störung nachhaltig zu verbessern.